Raphaela Monika Bollwein, BEd MA
Projektmitarbeiterin im Projekt ERC research group GLORE – “Global Resettlement Regimes: Ambivalent Lessons learned from the Postwar (1945-1951)”
Kontakt
Mail: raphaela.monika.bollwein@univie.ac.at
Telefon: +43-1-4277-41246
Curriculum Vitae und Publikationsliste
Raphaela Monika Bollwein arbeitet als wissenschaftliche Projektmitarbeiterin und Doktorandin am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien. Ihr Dissertationsprojekt ist Teil des Forschungsprojektes GLORE- „Global Resettlement Regimes: Ambivalent Lessons learned from the Postwar (1945-1951)“, das vom Europäischen Forschungsrat gefördert wird. Es widmet sich der Situation der „Unaccompanied Children“ als Displaced Persons in der Nachkriegszeit.
Das Projekt geht der Frage nach den Erziehungszielen und -schwerpunkten nach, anhand derer die unbegleiteten Kinder auf ihre Ausreise in die neue Heimat vorbereitet wurden. Im Mittelpunkt steht die Ermittlung und Darstellung von Bildungs- und Ausbildungsprogrammen, die in den DP-camps und Kinderzentren für unbegleitete Kinder entworfen bzw. angewandt wurden und wie diese weiterführend deren Migrationsrouten prägten. Die Rekonstruktion der Migrationswege, die häufig den Verlust der Herkunftsidentitäten zur Folge hatten, bietet Chance, die unterschiedlichen Stationen des Heran- und Hineinwachsens in eine Nachkriegsgesellschaft mit Blick auf die physische und psychische Rehabilitation und dem von der UNRRA verfolgten Ziel der eigenverantwortlichen Lebensführung, zu dokumentieren. Das Forschungsprojekt soll als Korrektiv wirken, das dazu beiträgt, identitätsstiftende Merkmale und etwaige gemeinsame Idiome der unbegleiteten Kinder offenzulegen, biografische Auslassungen zu füllen und die Erkenntnisse auch für gegenwärtige Fragen zu Vertreibung, Schutz- und Heimatlosigkeit von Kindern infolge von Krieg zu nutzen.
Parallel arbeitet sie an einer Masterarbeit im Bereich der NS-Nachkriegsjustiz, die eine vergleichende Betrachtung des Frankfurter und des zweiten Wiener Auschwitz-Prozesses beinhaltet sowie die Verhandlung des Massenmordes vor Gericht thematisiert.
Zuvor forschte Raphaela Monika Bollwein zur nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik, Zwangsarbeit und deren Entschädigung, woraus eine Masterarbeit zum Thema Zwangsarbeit bei der Baufirma Swietelsky AG während des Zweiten Weltkrieges entstand.
Forschungsschwerpunkte
- NS-Kriegswirtschaft, Zwangsarbeit und Entschädigung
- Holocaustforschung und Konzentrationslager
- NS-Nachkriegsjustiz
- Migrations- und Displaced Persons-Forschung