Choice Matters: Der Abortion Act 1967 von Großbritannien und die Fristenlösung 1975 von Österreich im Vergleich

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von Elias Roitinger

Ein Podcast über die geschichtliche Entwicklung, die politischen und sozialen Rahmenbedingungen und Auswirkungen der Fristenlösung in Österreich und des Abortion Acts in Großbritannien – und was wir daraus lernen können.

“Eine Frau zu zwingen, ihre Schwangerschaft auszutragen und ihr gesetzliche Strafen anzudrohen, falls sie nicht gewisse Bedingungen erfüllt, die ohne Bezug zu ihren eigenen Prioritäten und Bedürfnissen sind, ist ein tief greifender Eingriff in den Körper der Frau und damit eine Verletzung der persönlichen Integrität." Hauptrichter Brian Dickson (1988) Oberster Gerichtshof Kanada

Der Podcast führt uns in die Geschichte der Abtreibungsgesetze in Österreich und Großbritannien ein. In beiden Ländern waren Abtreibungen einst mit harten Strafen belegt. In Großbritannien galt seit 1861 der „Offences Against the Person Act“, der Abtreibung als Verbrechen einstufte, während in Österreich unter Maria Theresia sogar die Todesstrafe für Abtreibungen verhängt wurde und Bestimmungen, welche mit schweren Kerkern bei Schwangerschaftsbbrüchen drohten, seit 1852 galten. Es wird gezeigt, wie sehr die Gesellschaft und die medizinischen Rahmenbedingungen die Abtreibungsdebatte beeinflussten.

Der Sprecher beleuchtet die politischen und sozialen Bewegungen, die dazu führten, dass die Abtreibungsgesetze in beiden Ländern schließlich reformiert wurden. In Österreich führten die Anstrengungen der autonomen Frauenbewegung und der Sozialdemokratischen Partei zur Einführung der Fristenlösung im Jahr 1975, während in Großbritannien der Abortion Act von 1967 erlassen wurde, stark von einer medizinischen Auseinandersetzung geprägt, um sichere und legale Abtreibungen zu ermöglichen.

Weiters werden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der Fristenlösung in Österreich und dem Abortion Act in Großbritannien erläutert. Es wird deutlich, dass beide Länder unterschiedliche Ansätze gewählt haben, um das Thema Abtreibung zu regeln, aber beide darauf bedacht waren, Frauen (zumindest teilweise) mehr Autonomie und medizinische Unterstützung zu bieten.

Am Ende wird die Umsetzung beider Gesetze verglichen und es werden mögliche Verbesserungsmöglichkeiten diskutiert, um Frauen eine sichere und selbstbestimmte Entscheidung zu ermöglichen. Betont wird die Wichtigkeit von Aufklärung und Beratung, sowie die Streichung der Schwangerschaftsabbrüche aus dem Strafgesetz.