Rebellen im Exil: Österreichischer Widerstand gegen die NS-Besatzung in Belgien, 1938–1945

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Projektleiter: Mag. Philipp Strobl, MA Ph.D. 
Projektmitarbeiterin: Mona Müller
Projektpartner: Prof. Dr. Nel de Mûelenaere (Freie Universität Brüssel)
Finanzierung: Zukunftsfonds der Republik Österreich 
Laufzeit: 1.9.2025 – 31.12.2026 



Das Forschungsprojekt „Rebellen im Exil: Österreichischer Widerstand gegen die NS-Besatzung in Belgien, 1938-1945“ beleuchtet ein bislang unterschätztes Kapitel der europäischen Widerstandsgeschichte. Es konzentriert sich auf die Österreichische Freiheitsfront, eine Widerstandsgruppe von rund 750 Mitgliedern in Belgien, gegründet großteils von österreichischen politischen Flüchtlingen und Verfolgten jüdischer Herkunft nach dem Anschluss 1938. Diese Gruppe leistete während der NS-Besatzung Belgiens intensiven Widerstand und war eng verbunden mit der französischen Resistance und der flämischen Onafhankelijkheidsfront. Ziel der Studie ist es, durch die Zusammenarbeit zwischen der Universität Wien und der Freien Universität Brüssel, sowie unter Einbeziehung einer kollektivbiographischen Methode, den kulturellen und sozialen Hintergründen dieser Widerstandsbewegung umfassend nachzugehen.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den weiblichen Mitgliedern und ihrer Rollen innerhalb der Struktur und Aktivitäten der Freiheitsfront. Die Untersuchung fokussiert sich auf deren strategische Nutzung von Netzwerken und Ressourcen sowie ihre Agency im Kampf gegen die NS-Besatzung. Das Vorhaben nutzt Zeitzeug:innenberichte, Memoiren und weitere Archivmaterialien, um die bereits überdauernden nationalen Narrative zu hinterfragen und eine transnationale Perspektive in die Widerstandsforschung einzubringen. Darüber hinaus wird die Forschung sowohl durch wissenschaftliche Publikationen, inklusive einer relationalen Datenbank, digitale Plattformen als auch durch bilaterale Lehre und Citizen Science-Initiativen Ergebnisse und Erkenntnisse einem breiten Fachpublikum sowie der interessierten Öffentlichkeit zugänglich machen. Durch seine innovative Ausrichtung schließt dieses Projekt eine Lücke in der europäischen Geschichtsschreibung und trägt zur Sichtbarmachung des bedeutenden Beitrags österreichischer Widerstandskämpfer:innen zur Befreiung Europas bei.