Intim und respektabel. Aushandlungen von Homosexualität und Freundinnenschaft in der deutschen Frauenbewegung 1870 bis 1914

Internationaler Frauenkongress Berlin 1904

Quelle: Nachlass Käthe Schirmacher, Microfiche-Edition 754/013.

Betreuerin: a.o. Univ.Prof.in Dr.in Johanna Gehmacher
Bearbeiterin: Mag.a Elisa Heinrich
Finanzierung: Uni:docs Förderprogramm der Universität Wien
Laufzeit: 01.02.2017 – 31.01.2020 -verlängert bis 30.09.2020 (durch Abschluss-Stipendium der Universität Wien)

 

Die Sexualwissenschaft erfand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit der ‚weiblichen Homosexuellen’ eine neue sexualpathologische Kategorie. Gegenstand gesellschaftlicher Auseinandersetzung wurde diese Kategorie in Deutschland aber erst zu dem Zeitpunkt als ein Vorentwurf des überarbeiteten Reichsstrafgesetzbuches von 1909 eine folgenschwere Änderung in Aussicht stellte: Paragraf 175, der ‚widernatürliche Unzucht‘ zwischen Männern unter Strafe stellte, sollte auf Frauen ausgedehnt werden. Wenn die Erweiterung des Straftatbestandes auch nicht umgesetzt wurde – die Strafrechtskommission entschied sich noch 1913 für die Beibehaltung des ursprünglichen Paragraf 175 – löste die Möglichkeit der strafrechtlichen Verfolgung von gleichgeschlechtlichen Beziehungen zwischen Frauen doch eine Reihe von Reaktionen in unterschiedlichen Öffentlichkeiten aus. Die Frauenbewegung war als homosozialer Raum, in dem Frauen – als Freundinnen, Gefährtinnen, Paare – in professioneller, politischer und intimer Weise miteinander verbunden waren, von dieser Entwicklung in einzigartiger Weise betroffen.

 

Eben diese Entwicklung bildet den Ausgangspunkt für das vorliegende Dissertationsprojekt. Darin wird zum einen – in einem diskursgeschichtlichen Teil – die diskursive Ausverhandlung ‚weiblicher Homosexualität‘ in Frauenbewegungen ab den 1870er Jahren bis zum Ersten Weltkrieg untersucht. Im Sinne einer seit Mitte der 2000er Jahre verstärkt auf unterschiedliche Milieus fokussierenden Sexualitätsgeschichte zeigt sich, dass die Positionierungen von Frauenbewegungen im Diskurs zu weiblicher Homosexualität bisher deutlich unterschätzt wurden. Die in der Forschung häufig vorgebrachte These, die Frauenbewegung habe zum Thema weiblicher Homosexualität geschwiegen, kann – wie diese Arbeit zeigen wird – auf mehreren Ebenen hinterfragt werden.

 

Zum anderen wird im Rahmen der Arbeit nach den sozialen Beziehungen innerhalb von Frauenbewegungen und nach dem Deutungswandel gefragt, der sich im fokussierten Zeitraum darin vollzog. Die Jahre der Strafrechtsreform stellten, so die These, eine Phase der intensiven Ausverhandlung für Frauenbewegungen dar, in denen die Identitätskonstruktionen und engen Beziehungen zwischen Frauen in neue, normative Deutungszusammenhänge gestellt wurden und unterschiedliche Modelle von Intimität und Zugehörigkeit miteinander in Konkurrenz gerieten. In diesem sozialgeschichtlichen Teil meiner Arbeit nehme ich also die Lebenswelten der Akteurinnen in den Blick und analysiere deren unterschiedliche Strategien und Handlungsweisen.

The Youth in the Balkans and their Cultures of Communication, Non-Communication, and their Notions of Reconciliation

Ⓒ Elisa Satjukow

 

 

Projektleitung und -durchführung: Univ.-Prof. Dr. Rainer Gries, Mag.a Dr.in Eva Tamara Asboth Bakk. phil., Mag.a Dr.in Michaela Griesbeck, Julia Anna Schranz, BA BA MA
Finanzierung: Supported by GIZ on behalf of the German Federal Ministry for Economic Cooperation and Development (BMZ)
Laufzeit: 12/2018-12/2020

 

 

 

What makes young people in Southeastern Europe unique? First and foremost, they form an extraordinary generation due to their common burdens – their shared experiences of war often accompanied by flight during their childhoods, and their shared experiences of growing up in political and economic instability in the artificially constructed region of the „Western Balkans“. „Western Balkans“ refers to former Yugoslavia without Croatia and Slovenia, adding Albania.
It is a matter of fact that generations form their very own (sub)cultures to communicate and constitute the essentials and the appearance of “their” generation, even if their cultures of communication separate young people on the basis of their inherited world views and systems of beliefs, probably as a result of the wars. However, we claim that there is a common baseline concerning their past, hence we refer to the young people of Southeastern Europe as members of the Balkan Youth.


Members of the Balkan Youth in our case are young adults between ages fifteen and thirty-five years and live in Albania, Bosnia-Herzegovina, Kosovo*, Montenegro, North-Macedonia and Serbia. According to previous research of the Franz Vranitzky Chair for European Studies, the Balkan Youth can be divided into two main generations: The “Children of the Balkan Wars” on the one hand, and the “Post-War Youth” on the other. The first group was born before or during the wars and shares experiences of war, violence, and/or flight. The latter generation was born in a period dictated by the burden of the aftermath of the wars. We argue that those two generations have experienced different childhoods, but have still built strong ties due to parent-and-child or older-and-younger-siblings’ relationships, as well as similar every-day-life challenges such as education, (un)employment, financial (in)dependence. Employing oral history and life-story interviews, we research the historical, socio-economic, religious, and international contexts they live and lived in, as well as their attitudes towards the Yugoslav Wars of the 1990s and the European idea. Our cooperation partner, the Regional Youth Cooperation Office (RYCO) is operating in the „Western Balkans“ and organizes exchange programs for the Balkan Youth. RYCO is therefore an excellent partner for gaining access to interview partners. We aim to point out the cultures of communication, non-communication, as well as the notions of reconciliation of the members of the Balkan Youth, which are revealing their common and divided memory as well as their transferred, historical, and inherited narratives.

* This designation is without prejudice to positions on status, and is in line with UNSCR 1244 and the ICJ Opinion on the Kosovo Declaration of Independence

 

Key terms
Cultures of Communication and Non-Communication
Reconciliation
Yugoslav Wars
Oral History
Memory Studies
Youth
Southeastern Europe
„Western Balkans“
Narratives
Transfers
Generation

Studie zu nationalen Geschichtsbildern und demokratischer Disposition

Online-Meinungsumfrage zu nationalen Geschichtsbildern und demokratischer Disposition in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Polen, der Tschechischen Republik und Ungarn


Projekteam:
Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, Univ.-Prof. Mag. DDr. Oliver Rathkolb
Institut für Staatwissenschaft der Universität Wien, Univ.-Prof.in Mag.a Dr.in Sylvia Kritzinger & Mag. Dr. Julian Aichholzer
Wiener Institut für Arbeitsmarkt- und Bildungsforschung (WIAB), Mag.a Dr.in Petra Ziegler
Fritz Bauer Institut Geschichte und Wirkung des Holocaust der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Prof.in Dr.in Sybille Steinbacher
Finanzierung: Universität Wien, Zukunftsfonds der Republik Österreich und Fritz Bauer Institut
Laufzeit: 2019-2020

 

 

(for english version please see below)

 

Das Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien arbeitet derzeit gemeinsam mit dem Institut für Staatswissenschaft der Universität Wien und dem Wiener Institut für Arbeitsmarkt- und Bildungsforschung (WIAB) an einer Studie zu den Themen Autoritarismus, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, nationalen Geschichtsbildern und demokratischer Disposition. Zu diesem Zweck wird eine Online-Umfrage in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Polen, der Tschechischen Republik und Ungarn vom deutschen Umfrageinstitut Respondi AG im November/Dezember 2019 durchgeführt. Bei der Grundgesamtheit handelt es sich um ein Online-Panel, das durch den Einsatz von Quotenstichproben bevölkerungsrepräsentative Ergebnisse erzielt. Für Deutschland, Frankreich, Italien und Polen umfasst die Stichprobe 2.000 Personen; für Österreich, die Tschechische Republik und Ungarn jeweils 1.000 Personen.

Ziel der Erhebung ist, autoritäre Einstellungen, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit sowie nationale Geschichtsbilder in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Polen, der Tschechischen Republik und Ungarn zu untersuchen und vergleichend gegenüberzustellen. In den untersuchten Ländern gab und gibt es in den letzten Jahren politische Entwicklungen, die von Wahlerfolgen von RechtspopulistInnen, fremden- und muslimfeindlichen Aufmärschen, zunehmendem Antisemitismus sowie Ablehnung von Flüchtlingen bis zu offenem Hass und Pöbeleien gegen PolitikerInnen und JournalistInnen reichen. Die geplante Studie wird Daten zu unterschiedlichen Dimensionen und Konzepten rund um diese Themen erheben und neben der Analyse der jeweiligen nationalen Einstellungen mittels eines Vergleichs Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Ländern aufzeigen. So kann z.B. nach Regionen bzw. Stadt-Land unterschieden werden und somit aufgezeigt werden, in welchen Gegenden bestimmte Einstellungen vorwiegend anzutreffen sind. Die Umfrage soll wertvolles analytisches Material zum aktuellen Stand und zur Entwicklung von autoritären Einstellungen in ausgewählten europäischen Ländern liefern und dadurch einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftspolitischen Debatte liefern und eine informierte Diskussion ermöglichen. Die Umfrage kann auch als erster Schritt in Richtung weiterreichende vergleichende europäische (oder auch transatlantische) Studien angesehen werden.

 

Bei Fragen oder Rückmeldungen zur Studie wenden Sie sich bitte an Mag. Dr. Petra Ziegler ziegler@wiab.at


Study on historical perceptions and democratic dispositions in Austria, the Czech Republic, Germany, France, Hungary, Italy and Poland

 

The Department of Contemporary History of the University of Vienna, the Department of Government of the University of Vienna and the Viennese Institute for Labour Market and Education Research currently work together on a study dealing with authoritarianism, group-related misanthropy, historical perceptions and democratic dispositions. For this purpose, an online survey is being conducted in Austria, the Czech Republic, Germany, France, Hungary, Italy and Poland by the German survey institute Respondi AG in November/December 2019. The online panel produces representative results using quota samples. For Germany, France, Italy and Poland the sample comprises 2,000 persons; for Austria, the Czech Republic and Hungary 1,000 people will be polled.

The aim of the survey is to investigate and compare authoritarian attitudes, group-related misanthropy and national historical perceptions in Austria, the Czech Republic, Germany, France, Hungary, Italy and Poland. In the analysed countries, there have been political developments in recent years, ranging from electoral successes of right-wing populists, xenophobic and anti-Muslim marches, increasing antisemitism and rejection of refugees to open hatred and bullying against politicians and journalists. The study will collect data on different dimensions and concepts around these issues and will, in addition to the analysis of the respective national attitudes, show by means of a comparison differences and similarities between the countries. Thus, e.g. a distinction can be made between regions as well as cities and rural areas, showing in which areas certain attitudes can predominantly be found. The purpose of the survey is to provide valuable analytical material on the current state and development of authoritarian attitudes in selected European countries, thus providing an important contribution to the socio-political debate and enabling an informed discussion. The survey could also be a first step towards more far-reaching comparative European (or even transatlantic) studies.

If you have questions or would like to know more about the study, please contact Mag. Dr. Petra Ziegler ziegler@wiab.at

Gefördert durch:

Die Geschichte der österreichischen Wasserstraßenverwaltung (1918-1955)

„Befestigung der Uferböschung des Hafens durch Steinschüttung. Blick vom unteren Ende zur Donau“, unbekannter Fotograf. Fotodokumentation zu Hafenbauarbeiten in der NS-Zeit, Album „Hafenbau Albern 1941–1943“ © via donau

Projektleitung: Prof. Dr. Bertrand Perz
Projektmitarbeiterinnen: Dr.in Alexandra Wachter, M.A. / Gabriele Hackl, M.A.
Finanzierung: via donau – Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH
Laufzeit: 2017–2019

Die Verwaltung der Wasserstraßen Österreichs meinte 1918-1955 in erster Linie die Regulierung, Benützung und Instandhaltung der Donau, sowie die Verwaltung von Hochwasserschutzanlagen und in der NS-Zeit auch die Schifffahrt. Während einzelne österreichische Wasserkraftwerksbauten bereits in den Fokus wissenschaftlicher Studien gerückt sind, betritt eine umfassende Untersuchung der Geschichte der österreichischen Wasserstraßenverwaltung und ihrer Tätigkeit wissenschaftliches Neuland.

Im Zuge des Projekts sollen grundsätzliche Fragen beantwortet werden, wie jene nach den Aufgaben und der Funktion der Behörde sowie nach der institutionellen und personellen Entwicklung über historische Zäsuren hinweg.

Der Untersuchungszeitraum erlaubt es, die Auswirkungen der sich laufend verändernden politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse – durch den Zerfall der Donaumonarchie, den „Anschluss“ an das Deutsche Reich, den Kriegsverlauf, das Ende der nationalsozialistischen Herrschaft und die anschließende alliierte Besatzung – nachzuzeichnen und damit Brüche und Kontinuitäten aufzuzeigen. Der Zeitraum 1918 bis 1938 soll dabei nur überblicksmäßig erfasst werden. Der zeitliche Schwerpunkt des Projekts liegt auf den Jahren 1938 bis 1945 und die Jahre der alliierten Besatzung.

Die Auswirkungen der militärischen und kriegswirtschaftlichen Bedürfnisse des Deutschen Reiches auf die Verwaltung der Wasserstraßen stellt eines der Kernthemen des Projektes dar.

Für die Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft stellen sich unter anderem konkrete Fragen wie:

  • Welche Rolle spielte die Wasserstraßendirektion bei der Planung bzw. dem Bau von Häfen, Kraftwerken und Kanälen wie dem Donau-Oder-Kanal?
  • Welche Bedeutung hatte der Ausbau der Donau zur Großwasserstraße in Hinblick auf die angestrebte Autarkie des Deutschen Reiches?
  • Inwieweit spielten hier außenwirtschaftspolitische Expansionsziele Richtung Südosteuropa, wie sie etwa von Institutionen wie dem Mitteleuropäischen Wirtschaftstag formuliert und vertreten wurden, eine wichtige Rolle?
  • Zu welchen Einschränkungen von Bauprojekten (Hochwasserschutz, Kraftwerksbauten, Hafenbauten etc.) kam es in der zweiten Kriegshälfte und welche Auswirkungen hatte der Luftkrieg auf die Verwaltung der Wasserstraßen?

Darüber hinaus wird nach den Aufgaben und Handlungsräumen der einzelnen Belegschaftsmitglieder der Wasserstraßenverwaltung auf leitender Ebene gefragt. Ihre Karrieren werden ebenso nachverfolgt wie Kompetenzstreitigkeiten und Kooperationen der Behörde mit anderen staatlichen Stellen und freien Unternehmen. Damit zusammen hängt die Frage nach dem Einsatz von Kriegsgefangenen, zivilen ausländischen ZwangsarbeiterInnen und KZ-Häftlingen.

Soweit es die Quellenlage erlaubt, wird auch die Zusammensetzung der übrigen Belegschaft rekonstruiert, vor allem in Hinblick auf ideologisch motivierte „Säuberungen“ der Beamtenschaft nach 1938 und der potentiellen „Entnazifizierung“ nach 1945. Neben den personellen Veränderungen werden für die unmittelbaren Nachkriegsjahre Zerstörungen, die Konfiskation von Geräten, der Umgang mit den verschiedenen Besatzungsbehörden allgemein, Aufräum- und Reparaturarbeiten sowie vorangegangene „Arisierungen“ der Liegenschaften der Wasserstraßenverwaltung und Wiedergutmachungsbestrebungen in den Blick genommen.

Mit der Durchführung der Studie beauftragte die via donau – Österreichische Wasserstraßengesellschaft mbH das Projektteam im Dezember 2016, nachdem die Machbarkeit eines Forschungsprojekts 2015 im Rahmen einer Vorstudie geprüft worden war.

 

Zur Publikation des Projekts

Bilaterale Beziehungen zwischen Österreich und Jugoslawien unter besonderer Berücksichtigung Kärntens

Projektleiter: Univ.Prof. DDr. Oliver Rathkolb
Projektmitarbeiterin: Dr.in Petra Mayrhofer
Finanzierung: Altlandeshauptmann Hans Sima Privatstiftung
Laufzeit: 2016 – 2019

Zwangsmigration, Epidemie und Grenze. Grenzentlausungslager der NS-Gesundheitsverwaltung im besetzten Osteuropa 1939-1945

Abbildungen der Kopf-, Kleider- und Filzlaus und ihrer Eier (Fig. 9-13). Vor allem die Kleiderlaus galt als Überträgerin des Fleckfiebers.

In: Friedrich Küchenmeister, Die in und an dem Körper des lebenden Menschen vorkommenden Parasiten. Ein Lehr- und Handbuch der Diagnose und Behandlung der thierischen und pflanzlichen Parasiten des Menschen. Leipzig 1855, S.535.

 

Projektleiter: Assoz.-Prof. Dr. Bertrand Perz
Projektmitarbeiterin:
Mag.a Eva Hallama
Laufzeit:
3/2016 bis 2/2019
Finanzierung: DOC-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

 

Die Errichtung der Grenzentlausungslager

Der Einsatz von Millionen zwangsweise rekrutierter „ziviler Arbeitskräfte“ aus dem besetzten Osteuropa für die deutsche Kriegswirtschaft war unter den NS-Eliten nicht unumstritten. NS-Ideologen warnten vor den volkspolitischen Gefahren, die das „Hereinholen“ ausländischer Arbeitskräfte für die deutsche Bevölkerung darstellen würde. Aus gesundheitspolitischer Sicht war es die Einschleppung von „Schmutzkrankheiten“ aus dem Osten, die als besonderes Risiko betrachtet wurden. Zu ihnen wurde vor allem Fleckfieber gezählt. Aufgrund seines Vorkommens in Ost- und Südosteuropa und seiner Übertragung durch Läusekot war die Fleckfieberprävention außerdem mit rassistischen Vorstellungen eines unzivilisierten und unreinen Ostens verbunden. Zur seuchenhygienischen Überwachung und zur Feststellung der Arbeitsfähigkeit errichtete das Deutsche Reich im östlichen Grenzraum daher „Grenzentlausungslager“, welche die ZwangsarbeiterInnen vor ihrem Einsatz im Reich passieren mussten. Hier fand die obligatorische Entlausungsprozedur statt, die der Prävention des Fleckfiebers galt.

Aus der Perspektive der ZwangsarbeiterInnen waren die medizinische Beschau und die Entlausungspraxis nach der Rekrutierung einer der ersten Erfahrungen, die den Übergang in die Zwangsarbeit und die Unterwerfung unter das NS-Regime markierten. Bei der Quellenanalyse liegt ein Fokus dabei auch auf der Frage nach Formen der Beschämung und im Zusammenhang damit nach der Kategorie Geschlecht. Dies, weil von der These ausgegangen wird, dass Beschämung als strukturelles Mittel der Stigmatisierung unter anderen dazu imstande war, auf der NS-Ideologie basierende Grenzziehungen zwischen „Herrenmensch“ und dem „slawischen Arbeitsvolk“ herzustellen, die durch den Zwangsarbeitseinsatz der osteuropäischen Bevölkerung innerhalb des Deutschen Reiches auf der räumlichen Ebene nicht umgesetzt werden konnten.

Methodischer Zugang

Ein kombinierender Zugang von diskurstheoretischen und praxeologischen Ansätzen soll es ermöglichen, soziale und institutionelle Praxis in ihrer Verwobenheit mit gesellschaftlichen Diskursen zu fassen.

Ausgewertet werden Quellen der NS-Administration, allen voran Bestände der zentralen wie lokalen Gesundheitsbehörden und Arbeitsämter. Die Analyse lebensgeschichtlicher Erfahrungen und Erinnerungen ehemaliger ZwangsarbeiterInnen hat demgegenüber zum Ziel, die Bedeutung der Untersuchungs- und Entlausungspraxis für die Betroffenen selbst herauszuarbeiten und aufzuzeigen.

Forschungsfragen

  1. Wie sah der Durchschleusungsvorgang, die Erfassungs-, Untersuchungs- und Entlausungspraxis in den Lagern aus und welche Diskurse waren mit der Institution der „Grenzentlausungslager“ verwoben? Inwieweit gingen zudem sicherheitspolizeiliche Kontrollen mit den seuchenhygienischen Maßnahmen einher?
  2. Wie erlebten und mit welchen Bildern erinnerten ehemalige ZwangsarbeiterInnen die Durchschleusung durch die Grenzentlausungslager? Welche Zuschreibungen erfuhren sie im Zuge der medizinischen und seuchenhygienischen Untersuchungen und welche Formen des Widerstands entwickelten sie gegen diese?

Inbesitznahmen. Das Parlamentsgebäude in den Diktaturen zwischen 1933 und 1945

Langer, Franz X. (Hg.), Bei uns in Wien. Leselernbuch für die ersten Klassen der Volksschulen des Reichsgaues Wien, 1. Teil, Wien 1942

Forschungsprojekt zur Aufarbeitung der Geschichte des Parlaments zwischen 1933 und 1945

Projektleitung: Assoz.-Prof. Dr. Bertrand Perz
Projektmitarbeiterinnen: Mag.a Dr.in Verena Pawlowsky / Mag.a Ina Markova
Finanzierung: Österreichisches Parlament
Laufzeit: 2015–2018

Die zentrale Frage der Studie lautet: Wie haben sich die beiden antidemokratischen Systeme – Ständestaat und NS-Regime – zwischen 1933 und 1945 des Parlaments bedient. Das Parlamentsgebäude, das während des Ständestaates Haus der Bundesgesetzgebung und nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich zunächst Sitz des Reichskommissars für die Wiedervereinigung und später Gauhaus der NSDAP war, ist nie nur Gebäude, sondern immer auch symbolischer Ort gewesen. Die zweckfremde Nutzung eines explizit dem Parlamentarismus gewidmeten Prachtbaues in jenen Jahren, in denen die parlamentarischen Strukturen in Österreich außer Kraft gesetzt waren, wirft daher mehrere Fragen auf.

Da das Parlament immer Machtzentrum war, ihm diese Bedeutung gleichsam eingeschrieben ist, gilt es, festzustellen, ob diese Bedeutung vor der Neuverwendung erst getilgt werden musste oder für die je eigenen Zwecke transformiert werden konnte. Die Rekonstruktion der Behörden- und Dienststellenstruktur, die im Parlamentsgebäude nach 1933, aber vor allem nach 1938 implementiert wurde, ist bis heute erst marginal erfolgt.

Für Wien gab es – wie für andere Städte des Deutschen Reiches – Pläne zur Errichtung eines Gauforums, doch innerhalb dieser Pläne wäre dem Parlamentsgebäude keine Funktion zugekommen. Geklärt werden soll daher, wieso gerade dieses Gebäude als Gauhaus gewählt wurde, welche Diskussions- und Entscheidungsprozesse der Nutzung des Hauses vorangingen, ob es andere, grundsätzliche topografische Überlegungen zur Platzierung des Parteisitzes in der Stadt gab bzw. welche Rolle dem Wiener Parlamentsgebäude in der nationalsozialistischen Stadtplanung zugekommen wäre, wäre diese umgesetzt worden.

Die Inbesitznahme eines Gebäudes geht zumeist mit baulichen Adaptionen einher. Gezielte Umbauten und ein zerstörerischer Umgang mit den noch aus „parlamentarischer“ Zeit stammenden Relikten – Büsten und Bildern, aber auch Mobiliar und Teppichen –, Entwendungen und kriegsbedingte Verlagerungen sind anzunehmen. Die Analyse der Veränderungen an Architektur und Inventar erlaubt Rückschlüsse darauf, welche Bedeutung Ständestaat und NS-Regime dem übernommenen Gebäude zuschrieben.

Auch die Fragen nach dem Charakter der konkreten Nutzung des Hauses als Amtssitz ist relevant. Vor allem für die Jahre, in denen das Parlament Gauhaus war, muss erst analysiert werden, ob das Gauhaus hermetischer Sitz einer autokratisch agierenden Gauleitung oder offenes Amts- und Parteigebäude und allgemein betretbar war.

Diese Frage leitet unmittelbar zu jener nach dem hier beschäftigten Personal. Exemplarische Biografien werden zeigen, wer hier zwischen 1933 und 1945 arbeitete und was der Arbeitsplatz Parlament für die hier tätigen Protagonisten verschiedener politischer Systeme und was für die langjährigen Bediensteten – etwa des Kanzleidienstes oder der Haustechnik – bedeutete.

Nach der zweckfremden Nutzung des Parlaments erfolgte nach 1945 seine Wiederaneignung, was zweifellos nicht nur ein Akt der Wiederinstandsetzung, sondern ein auch eminent symbolischer war. Der Aufbau des neuen Österreich spiegelt sich wieder im Aufbau der Repräsentativgebäude des wiederentstandenen Staates. Dem Parlamentsgebäude kam dabei eine wichtige Rolle in der Ikonologie des Wiederaufbaus zu. Die Tilgung der NS-Spuren und der Kriegszerstörungen, die Rekonstruktion der Außenfassade, bei gleichzeitiger Teilmodernisierung des Inneren sind Teile dieses Prozesses der Wiederaneignung, der sich über mehr als zehn Jahre zog.

Mit der Durchführung der Studie beauftragte die Parlamentsdirektion das Projektteam 2015, nachdem – angeregt durch die Provenienzforschung in der Bibliothek des Hauses (https://www.parlament.gv.at/ZUSD/PDF/NS-Provenienzforschung.pdf)– im Rahmen einer Pilotstudie die Machbarkeit eines umfangreichen Projektes zur Geschichte des Parlaments zwischen 1933 und 1945 erhoben worden war. Nationalratspräsidentin Doris Bures stellte das Projekt am 26. Juni 2015 in einer Pressekonferenz vor (https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2015/PK0730/index.shtml).

Antisemitism after the Shoah

Projektleiterin: PDin Dr.in Margit Reiter
Projektmitarbeit: Mag. Matthias Falter, Mag.a Linda Erker
Laufzeit: 1.9.2014-31.8.2017
Finanzierung: FWF (Projektnummer P 27102-G16)

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Das Jahr 1945 war – trotz aller Umbrüche und Veränderungen – keine "Stunde Null". Obwohl die Shoah in vielerlei Hinsicht eine entscheidende Zäsur bedeutete, war Antisemitismus nach 1945 nicht spurlos verschwunden, sondern lebte in verschiedenen Formen und Bereichen fort.


Das Projekt beschäftigt sich mit Antisemitismus in Nachkriegsösterreich allgemein und im Milieu der ehemaligen Nationalsozialisten im Besonderen. Dazu werden die antisemitischen Vorfälle und Äußerungen in der Nachkriegszeit rekonstruiert und genau analysiert. Unter anderem wird nach den (Haupt)Trägern und den Zielobjekten des Antisemitismus gefragt. In diesem Zusammenhang werden auch die zwei zentralen Thesen zum Nachkriegsantisemitismus ("Antisemitismus ohne Juden" und "Antisemitismus ohne Antisemiten") kritisch hinterfragt. Es wird untersucht, welche alten antisemitischen Klischees und Argumentationsmuster den Nationalsozialismus überdauert haben und welche neuen Formen ("sekundärer Antisemitismus") sich nach der Shoah finden? Im Projekt ist auch eine politische Kontextualisierung vorgesehen, d.h. der antisemitische Diskurs im "Ehemaligen"-Milieu wird in den allgemeinen Nachkriegsdiskurs über "Juden" eingeordnet. Dabei wird nach Unterschieden und Überschneidungen gefragt und erstmals werden auch kritische Gegendiskurse miteinbezogen. Schließlich geht das Projekt auch über den österreichischen Rahmen hinaus. Durch einen transnationalen Vergleich mit Deutschland nach 1945 sollen Ähnlichkeiten und Unterschiede im Umgang mit Juden und Antisemitismus in diesen zwei NS-Nachfolgestaaten herausgearbeitet und nach möglichen historischen, politischen und sozialpsychologischen Gründen dafür gefragt werden.
Im Projekt werden drei konkrete Aktionsfelder/Diskursebenen der "Ehemaligen" untersucht:

1) die private und soziale Ebene ("Binnendiskurs) am Beispiel von NS-Familien und der "Glasenbacher",

2) die politische Ebene (Außendiskurs) am Beispiel des VdU und der FPÖ) und

3) der öffentliche und mediale Gegendiskurs. Diese verschiedenen, teilweise ineinander übergehenden Diskursebenen werden verglichen und miteinander verknüpft.

Ein zentraler Aspekt der Untersuchung ist der "double speak" im Milieu der ehemaligen Nationalsozialisten, d.h. die vermutete Diskrepanz zwischen dem Binnen- und Außendiskurs in Bezug auf das Themenfeld "Juden" und Antisemitismus.
Der Untersuchungszeitraum von 1945-1960 kann als wichtige Formierungsphase der österreichischen Vergangenheitspolitik gesehen werden und gliedert sich in drei Phasen (1945-1947; 1948-1955, nach 1955), die auf die zentralen Forschungsfragen hin untersucht werden. Das Projekt basiert auf vielen verschiedenen Quellen, wie z.B. zeitgenössische Medien (Medien der ehemaligen Nazis, allgemeine Nachkriegspresse, jüdische Medien…), verschiedene Archivquellen (NS Dokumente, US-Army-Dokumente, Entnazifizierungsakten, Material zu Glasenbach, Parteiakten zu VdU, FPÖ etc.), autobiographische Quellen (Memoiren ehemaliger Nazis, Interviews, Nachlässe) und publizierten Quellen z.B. Parlaments- und Ministerratsprotokolle, US-Berichte...).


Mit der Untersuchung wird nicht nur eine beträchtliche Forschungslücke gefüllt sondern auch ein empirisch und theoretisch fundierter Beitrag zur Antisemitismusforschung geleistet. Das Projekt versteht sich als erster Schritt für eine noch ausstehende umfassende Geschichte des Antisemitismus nach der Shoah in Österreich.

 

Die „Ehemaligen”. Politische (Neu)Positionierungen von ehemaligen NationalsozialistInnen in Österreich nach 1945
Panel am 9. Juni 2016 am Zeitgeschichtetag in Graz

Margit Reiter (Wien): Wie ehemalig sind die „Ehemaligen“? Politische Reorganisation ehemaliger NationalsozialistInnen am Beispiel des VdU und der FPÖ
Matthias Falter (Wien): Kooperationen und Konkurrenz – Die „Ehemaligen“ und die ÖVP
Linda Erker (Wien): Der „Blick von außen“. Kritische Gegenstimmen und Korrektive im österreichischen Nachkriegsdiskurs
Peter Pirker (Wien): Kommentar
Helga Embacher: Chair

Bericht auf derstandard.at

Die Dachauer Mauthausenprozesse und Österreich

Projektleiter: Assoz.-Prof. Dr. Bertrand Perz
ProjektmitarbeiterIn: Mag. Christian Rabl
Laufzeit: 10/2015 bis 6/2017
Finanzierung: Zukunftsfonds der Republik Österreich
Projektdurchführung bei der Österreichischen Gesellschaft für Zeitgeschichte

IAEA History Research Project

 

 

 

 

 

IAEA Oral History Project


Projekthomepage

Projektleitung: Dr.in Elisabeth Röhrlich
Projektmitarbeiterin: Mag.a Klaudija Sabo
Laufzeit: 2014-2016
Finanzierung: Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank / Carnegie Corporation of New York

 

The Creation of the IAEA, 1953-1957


Projekthomepage
Projektleitung: Dr.in Elisabeth Röhrlich
Laufzeit: 2015-2019
Finanzierung: FWF, Elise-Richter-Programm

Engagement und Professionalisierung. Käthe Schirmacher (1865-1930)

Selbstentwürfe zwischen radikaler Frauenbewegung und völkischem Nationalismus

Projektleiterin: a.o. Univ.Prof.in Dr.in Johanna Gehmacher
ProjektmitarbeiterInnen: Mag.a Elisa Heinrich, Dr.in Corinna Oesch
Laufzeit: 01.07.2013 – 30.06.2017
Finanzierung:
FWF (Projektnummer P 25705-G16)
Projekthomepage

 

Um 1900 suchten in Europa und Nordamerika viele Frauen aus bürgerlichem Milieu nach neuen gesellschaftlichen Positionierungen: junge weibliche Mittelschichtsangehörige strömten zunehmend auf die Arbeitsmärkte und wiesen traditionelle Lebensentwürfe zurück. Die Ursachen dafür sind in den gravierenden sozialstrukturellen Umbrüchen der sich entwickelnden Industriegesellschaften mit ihren wiederkehrenden Krisen zu suchen. Wurden unter dem topos der „Frauenfrage“ damit verbundene Gegensätze politisch verhandelt, so spiegelte sich in Begriffen wie jenem der „modernen Frau“ die Suche nach Modellen weiblicher Individualität die von den Frauenbewegungen angestoßen wurde, aber in weitaus größeren gesellschaftlichen Kontext Resonanz, aber auch Widerstand fand.

Ziel des hier vorgeschlagenen Projektes ist es, Diskurse und Konfliktfelder zu analysieren, die im Kontext der von Frauenrechtsaktivistinnen angestrebten Transformation der hegemonialen weiblichen Subjektivierungsweise Bedeutung erlangten. Die in diesem Zusammenhang entwickelten Forschungsfragen sollen exemplarisch anhand von Biographie und Werk der 1865 in Danzig geborenen Frauenrechtsaktivistin und späteren völkischen Nationalistin Käthe Schirmacher untersucht werden. Die Fallstudie zu einer Protagonistin, die als eine der ersten Frauen Deutschlands ein Doktorat erwarb und als unabhängige Buchautorin und Journalistin ihr Leben verdiente, wird innovative Thesen und Ergebnisse in mehreren Forschungskontexten erbringen. Sie wird zur Frauenbildungs- und Berufsgeschichte beitragen und dabei neue Thesen zur Durchsetzung des Universitätsstudiums von Frauen und ihrer Integration in höhere Berufe sowie insbesondere zur Geschlechtergeschichte des Journalismus erlauben. Sie wird überdies differenzierte Einsichten sowohl in die internationale Frauenbewegungsgeschichte ermöglichen als auch neue Perspektiven auf die Geschichte nationalistischer Bewegungen in Deutschland am Beginn des 20. Jahrhunderts eröffnen. Die Analyse der umfangreichen wissenschaftlichen, literarischen und journalistischen Schriften von Käthe Schirmacher wird differenzierte Einblicke in spezifische Interpretations- und Deutungsmuster im Kontext dieser unterschiedlichen Bewegungen eröffnen. Zentrale Fragen des Projektes werden dabei u.a. auf Geschlechterkonzepte und unterschiedliche Formulierungen der „Frauenfrage“ wie auch auf die Zunahme nationalistischer und rassistischer Identifikationen in öffentlichen Diskursen vor dem Ersten Weltkrieg fokussieren.

In Verbindung mit diesen thematischen Perspektiven wird das Projekt die theoretische Reflexion biographischer Forschung in einem interdisziplinären Kontext vorantreiben. Ausgehend von Konzepten, wie sie unter anderem in der Frauen- und Geschlechtergeschichte entwickelt wurden, werden neuere Zugangsweisen biographischer Forschung und Darstellung diskutiert und für eine theoretisch reflektierte Einbeziehung biographischer Perspektiven in die Geschichte sozialer Bewegungen wie auch in die Bildungsgeschichte plädiert werden. Das Projekt wird methodisch-theoretisch an einen aktuellen Vorschlag zu Verbindung diskursanalytischer und biographischer Ansätze anknüpfen und dabei einen besonderen Fokus auf die Analyse von Selbstentwürfen und autobiographischen Texten und die ihnen innewohnenden Zeitperspektiven legen. Ziel des Projektes ist es, die Diskussion über offene theoretische und methodologische Fragen biographischer Forschung voranzutreiben und neue Formen des biographischen Schreibens zu entwickeln.

Geschichte der Österreichischen Bundesbahnen von der NS-Zeit bis zum Wiederaufbau in den 1950er Jahren

Projektleiter: Oliver Rathkolb
Projektmitarbeiterin: Magdalena Neumüller
Laufzeit: 01.01.2013 - 31.01.2016
Finanzierung: ÖBB-Holding

150 Jahre Wiener Eislauf-Verein

Eisschnellläuferinnen am „Heumarkt“ 1926, © Wiener Eislauf-Verein

Die Geschichte des WEV 1867–2017

Projektleiter: Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb
Projektmitarbeiterin:
Mag.a Agnes Meisinger
Laufzeit:
01.01.2014 – 30.09.2016
Finanzierung:
Wiener Eislauf-Verein

 

Der Wiener Eislauf-Verein (WEV) feiert im Jahr 2017 das Jubiläum seines 150-jährigen Bestehens. Seit der Gründung im Jahr 1867 hat sich der Verein, der seit 1895 in der Lothringerstraße beim „Heumarkt“ beheimatet ist, als feste Einrichtung in Wiens Sport-, Freizeit- und Gesellschaftsleben etabliert. Mit zeitweise bis zu knapp 10.000 Mitgliedern (1929/30) und zahlreichen Siegen von VereinsathletInnen bei internationalen Wettbewerben im Eislaufsport ist der WEV einer der ältesten, größten und erfolgreichsten Sportvereine weltweit. Das bevorstehende Jubiläum bietet den Anlass, sich eingehend mit der 150-jährigen Geschichte des Traditionsvereins wissenschaftlich auseinanderzusetzen; insbesondere, da es derzeit keine für die breite Öffentlichkeit zugängliche Darstellung der Vereinshistorie gibt. Ziel ist die Erstellung des ersten Gesamtwerkes zur Geschichte des Wiener Eislauf-Vereins von 1867 bis 2017.