Tackling Empire

Mihály Bíró - Poster Meinl Kaffee-Import, 1922, Wikimedia Commons

Projektleitung: Univ.-Prof.in Dr.in Lucile Dreidemy, MA
Projektteam: Sára Bagdi, MA MA; Mag. Clemens Pfeffer
Finanzierung: FWF
Laufzeit:
1. April 2025 - 31. März 2028

 

 

Das Projekt wird von Lucile Dreidemy und Péter Apor, Senior Research Fellow am Forschungszentrum für Geisteswissenschaften in Budapest, geleitet und vom Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) und dem ungarischen Nationalen Büro für Forschung, Entwicklung und Innovation unterstützt.

„Tackling Empire” beschäftigt sich mit den Beziehungen Österreichs und Ungarns zur außereuropäischen Welt in der Zwischenkriegszeit. Die Beziehungen beider Länder zu Afrika, Asien und Lateinamerika zwischen 1918 und 1939 sind im Gegensatz zu den Zeiten vor 1918 und dem Kalten Krieg ein weitgehend unerforschtes Thema. Darüber hinaus wurde die Neupositionierung Österreichs und Ungarns als postimperiale Räume selten mit der allgemeinen Krise des Imperialismus und der Neuordnung der internationalen Ordnung nach dem Ersten Weltkrieg in Verbindung gebracht. „Tackling Empire” schließt diese Lücke und versucht, die diplomatischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verbindungen Österreichs und Ungarns mit dem Globalen Süden neu zu bewerten.

Ausgehend von einem akteurszentrierten transnationalen Geschichtsansatz konzentriert sich das Projekt auf die Rolle politischer Lobbygruppen sowie von Industrie- und Handelsnetzwerken in den internationalen Beziehungen beider Länder. Darüber hinaus wird untersucht, welche Rolle koloniale Mentalitäten und rassistische Stereotypen in diesen Beziehungen spielten. Mithilfe grenzüberschreitender Fallstudien und ergänzender Archivquellen möchten wir mehr über die Ideenzirkulation zwischen den beiden Ländern erfahren und ihre Verflechtung über die neuen Staatsgrenzen hinweg nach 1918 besser untersuchen. Das Projekt wird gleichzeitig zu einem besseren Verständnis der postimperialen Geschichte Österreichs und Ungarns im Besonderen führen und die Debatten über den Postimperialismus in der Zwischenkriegszeit im Allgemeinen bereichern.