Frauen schreiben an Frauenbewegungsaktivistinnen, ~1870-1930

Briefkasten in Hattingen, nahe dem Alten Rathaus

CC YvoBentele


Projektleitung und -durchführung: Dr.in Corinna Oesch
Projektmitarbeiterin:
Dr.in Dóra Czeferner
Finanzierung: FWF - Elise Richter-Programm, Projekt-Nummer V-807
Laufzeit:
1.2.2021-31.1.2027
Projektwebsite

 

Dieses Projekt reiht sich ein in Historiographien zur Ersten Frauenbewegung und richtet seinen Fokus auf deutsche, ungarische, englische und französische Sprachräume und Quellenbestände. Ziel ist eine Auseinandersetzung mit einem spezifischen Teil der Öffentlichkeit, nämlich jenen Frauen, die sich von der Ersten Frauenbewegung angesprochen gefühlt haben. Wer zählte zu dieser Gruppe? Wie sahen diese Frauen ihre Situation? Welche Themen und Debatten bewegten sie? Untersucht werden diese Fragen anhand einer Analyse von Briefen, die ‚unbekannte‘ Frauen an prominente Protagonistinnen der Frauenbewegung schrieben. Der Nachlass von Käthe Schirmacher (1865-1930), eine Aktivistin der radikalen Frauenbewegung und völkische Agitatorin, enthält zahlreiche derartige Briefe und bildet daher den Ausgangspunkt der Quellenrecherche. Im Rahmen dieses Projektes wird untersucht, ob und welche Nachlässe anderer Frauenbewegungsaktivistinnen ebenfalls derartige Briefe enthalten.

Mithilfe eines transnationalen und vergleichenden Ansatzes sollen die Charakteristika dieses bislang unerforschten Quellenkorpus analysiert werden, auch indem dieser spezifische Briefbestand von ähnlichen Briefkulturen und unterstützenden Praktiken innerhalb und außerhalb der Frauenbewegung abgehoben wird. Konkret geht es darum, diese Briefe von Frauen an Frauenbewegungsaktivistinnen insbesondere vor dem Hintergrund der Praxis der „Bürgerbriefe“ an politische Entscheidungsträger, der Praxis der Leserinnenbriefe in der Frauenbewegungspresse und von Einrichtungen der Rechts- und beruflichen Beratung von Frauen in diesem Zeitraum zu untersuchen.