INTERAKTIONEN: Mario Wimmer: Quellcodes: Die vergangenen Versprechen der Digital Humanities

Do 24. Jänner 2019, 12:00

Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte

Universitätscampus, Spitalgasse 2-4/Hof 1, 1090 Wien

 

Gegenwärtig haben die sogenannten Digital Humanities Konjunktur. Wie steht es um ihre Vergangenheit? Der Vortrag geht der Frage nach, welche Wirkungen die Versprechen neuer Computertechnologien für die Geisteswissenschaften hatten und welche Effekte der damit verbundene epistemologische Optimismus für die Praxis intellektueller Arbeit in den historischen Wissenschaften hatte. Obwohl heute Digital Humanities viel eher die alltägliche Praxis historischer Forschungsarbeit beschreibt, scheitern ironischerweise, so scheint es, ausgerechnet diese selbst daran, jenes ABC hinreichend zu analysieren, das ihre Voraussetzung bildet: Algorithmen, Big Data, Computing usf. Wie kommt das?

Diese Überlegungen laden dazu ein, die Gegenwart der Digital Humanities zu reflektieren und die Zukunfts­perspektiven historischer Forschungen unter digitalen Bedingungen zu diskutieren.

 

Mario Wimmer ist Historiker und weder Spezialist für die Geschichte noch die Praxis der Digital Humanities. In seinem Vortrag bündelt er einige Überlegungen, die sich während seiner Zeit am Rhetoric Department der University of California als Mitglied einer Arbeitsgruppe für Big Data nicht vermeiden ließen. Seine Forschungs­schwerpunkte liegen ansonsten auf der Geschichte intellektueller Arbeit sowie der historischen Epistemologie und Institutionengeschichte der – weitgehend analogen – Geistes- und Sozialwissenschaften. Derzeit koordiniert er als Senior Researcher die interdisziplinäre Forschungsgruppe „Medien der Genauigkeit“ unterrichtet Geschichte und Theorie der Medien an der Universität Basel.

 

Mit freundlicher Unterstützung durch das Dekanat der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien.