Der Sammelband würdigt Hans Safrian als Forschenden und als Hochschullehrenden. Nach Themenfelder angeordnet und von Expert*innen eingeleitet, verdeutlichen die hier erstmals wiederabgedruckten ausgewählten Publikationen die Vielfalt an Fragestellungen und Problemen, auf welche Hans Safrian eine Antwort suchte.
Seine Forschungen waren zugleich auch immer gesellschaftspolitische Interventionen, setzten wichtige Impulse zur Dekonstruktion zentraler Narrative der Nachkriegszeit: vom „Opfermythos“ der Zweiten Republik über die Degradierung von Bürokraten zu bloßen „Befehlsempfängern“ bis hin zum Mythos der „sauberen Wehrmacht“. Seine Forschungen regten und regen auf und sie regten und regen an. Letzteres verdeutlichen auch die ihm gewidmeten Beiträge von Weggefährt*innen und Kolleg*innen, die seine in der Forschung und in der universitären Lehre gesetzten Impulse weiterentwickeln. In den Blick geraten damit auch weitere seiner Themenfelder – vom Ersten Weltkrieg über die Auseinandersetzung mit verschiedenen Medien bis hin zur NS-Provenienzforschung – sowie ein Kernanliegen von Hans Safrian: Geschichtsschreibung als kollektives Projekt.