Bei der Erwähnung von Konzentrations- und Vernichtungslagern hat man die Bilder der Befreiung, der Toten und Überlebenden vor Augen. Nur selten denken wir an Kinder, an Babys, Jugendliche, die in den Todesmühlen ermordet wurden oder nur eine winzige Chance hatten, zu überleben. Die Retrospektive 2021 widmet sich den Kindern in der Schoa und fragt, wie und von wem Kinder diskriminiert, verfolgt, deportiert und in die Gaskammern geschickt wurden. Wie hat sich das Umfeld verhalten, gab es viele Versuche, Kinder zu retten, vor dem Tod zu bewahren oder haben Deutsche und Österreicher sowie die mit den Nazis Verbündeten in anderen Ländern versagt und die Verbrechen aktiv mitgetragen? Die Erfahrungen, Erinnerungen erzählen auch von Hilfe, Solidarität für einzelne und dem unglaublichen Lebenswillen der Kinder. Letztlich müssen wir fragen, ob die Kinder- und Menschenrechte nicht nach wie vor zu den schwächsten Werten unserer Gesellschaft gehören, in der das Leben von Kindern einfach missachtet werden kann?
Die Filme werden durch einen kurzen Vortrag von Univ. Prof. Dr. Frank Stern (Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien) eingeleitet. Im Anschluss an die Filme gibt es die Möglichkeit für Fragen und Diskussion.
Freier Eintritt.
Kuratierung durch Univ.-Prof. Dr. Frank Stern, Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte, Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, und Mag. Stephan Matyus, KZ-Gedenkstätte Mauthausen.