16.3. - INTERAKTIONEN - Oliver Rathkolb: Einige Thesen zum Buch-Projekt „Europa zwischen zwei Turboglobalisierungen“

Donnerstag, 16. März 2023, 11:30

Institut für Zeitgeschichte, Seminarraum 1

Spitalgasse 2-4/Hof 1, 1090 Wien

Im Zentrum dieses Buchprojekts, das 2023 für den Paul Zsolnay Verlag fertiggestellt werden soll, steht die Frage, ob es möglich ist, eine europäische Geschichte in Form eines Vergleichs von zehn Längsschnittthemen zwischen zwei Phasen von extrem schneller und tiefgreifender Globalisierung zu schreiben. Im Fokus stehen die Zeiträume 1850-1918 und seit Mitte der 1980er Jahre bis in die Gegenwart.

In beiden Zeitabschnitten sind die jeweiligen Gesellschaften – so meine Ausgangsthese – total überfordert und permanent mit tiefgreifenden und in rasanter Geschwindigkeit ablaufenden Veränderungen im privaten Alltag, in der Arbeitswelt, aber auch im politischen, sozialen und kulturellen Gefüge konfrontiert („Nervöse Zeitalter“ nach J. Radkau). Am Ende erkennen politische und gesellschaftliche Akteur*innen geopolitische Gefahren nicht mehr und treffen Fehlentscheidungen – trotz gegenteiliger Faktenlage. 

 

Oliver Rathkolb, Dr. iur., Dr. phil., Univ.-Prof. am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien; Herausgeber der Fachzeitschrift „zeitgeschichte". Zahlreiche Veröffentlichungen (Monographien, Sammelwerke) und Artikel in in- und ausländischen Fachpublikationen zu österreichischer, euro­päischer und internationaler Zeit- und Gegenwartsgeschichte. Zuletzt: Schirach. Eine Generation zwischen Goethe und Hitler, Molden Verlag 2020 (2022 in einer englischen und 2023 in einer französischen Ausgabe erschienen), und The Paradoxical Republic. Austria 1945-2020, Berghahn Books 2021.Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats beim Haus der Europäischen Geschichte in Brüssel.

 

INTERAKTIONEN – eine Vortragsreihe am Institut für Zeitgeschichte

Unterseekabel-Verbindungen der Eastern Submarine Telegraph Co

of Electra House, Moorgate, London 1901