14.10. Buchpräsentation „Einfach weg!“ Verschwundene Roma-Siedlungen im Burgenland

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Verein GEDENKDIENST und dem Institut für Rechts- und Verfassungsgeschichte der Universität Wien statt.

 

Am Mittwoch, 14. Oktober 2020 fand im Republikanischen Club die erste Veranstaltung der Reihe Geh Denken! des Vereins GEDENKDIENST im Wintersemester 2020/21 statt.

 

Auf Grund der aktuellen Covid-19 Maßnahmen konnte jedoch nur ein sehr eingeschränktes Publikum teilnehmen. Die Veranstaltung wurde jedoch aufgezeichnet:

https://youtu.be/jKtkjk0Y4-4

 

 

Bis zu ihrer Zerstörung durch das NS-Regime bestanden auf dem Gebiet des Burgenlandes etwa 120 Siedlungen von Roma und Romnja. Ihre historischen Wurzeln reichten in zahlreichen Fällen bis ins 18. Jahrhundert zurück. Nur einige wenige dieser Siedlungen sind heute noch existent.

Im 2020 bei New Academic Press erschienen Buch von Herbert Brett und Gerhard Baumgartner wurden zahlreiche historische Bilddokumente und archivarische Quellen zusammengetragen, um die Gründung und Existenz dieser Siedlungen, das Schicksal ihrer BewohnerInnen, die Verfolgung und

Zerstörung zwischen 1938 und 1945 sowie die Situation in der Nachkriegszeit zu dokumentieren. Die Beschreibung der einzelnen Romasiedlungen spannt einen Bogen von den ersten historisch belegbaren Daten über die Verfolgung und Zerstörung während der NS-Zeit bis zur Situation der Überlebenden nach 1945. Die Dokumentation versteht sich als Beitrag zur burgenländischen Landesgeschichte, vor allem aber auch zur Lokalgeschichte der burgenländischen Gemeinden. Gleichzeitig dokumentiert sie den österreichischen Teil der wenig bis gar nicht bekannten Geschichte der mehrheitlich sesshaften Roma und Romnja-Bevölkerung Mitteleuropas.

 

Gerhard Baumgartner ist Historiker und wissenschaftlicher Leiter des Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW).

Herbert Brettl ist Historiker mit Schwerpunkt auf die Geschichte des Burgenlands.

 

Zum Buch

 

Geh Denken! ist eine Veranstaltungsreihe des Vereins GEDENKDIENST in Kooperation mit dem Mauthausen Komitee Österreich, die während des akademischen Jahres in der Regel monatlich stattfindet und aus  wissenschaftlichen Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Gesprächen mit ZeitzeugInnen besteht. Sie versteht sich dabei als Beitrag zu einer lebendigen Gedächtniskultur und Erinnerungskultur und lädt zur  Diskussion und Reflexion ein. Die Veranstaltungen stehen alle offen!

 

Der Semesterschwerpunkt im Wintersemester 2020/21 befasst sich mit Roma/Romnja und Sinti/Sintize in Geschichte und Gegenwart. Die weiteren Veranstaltungen sind:

 

Mittwoch, 18. November 2020, 19:00, Depot: Stefan Benedik, Gedenken ohne Verantwortung – die ambivalente Anerkennung von Rom*nija als Opfer in Österreich

Donnerstag, 10. Dezember 2020, 19:00, Depot: Mirjam Karoly, Wahrung der Menschenrechte in Europa: Testfall Roma

Dienstag, 19. Jänner 2021, 19:00, Depot: Die Oberwarter Roma und Romnja – Gespräch und Lesung mit Stefan Horvath

 

ACHTUNG! Auf Grund der Situation um Covid-19 können sich Veranstaltungsort und Teilnahmebedingungen jederzeit ändern.