Österreich war in der Ersten Republik geprägt von verdeckten Machtstrukturen. Diese richteten sich vor allem gegen die mit der Republikgründung einhergehenden Veränderungen in Staat und Gesellschaft. Hatten sich die historiografischen Blicke auf die Zwischenkriegszeit insbesondere auf politische Parteien, Institutionen und große Persönlichkeiten konzentriert, so gerieten in den letzten Jahren auch Netzwerke stärker in den Fokus. Die Veranstaltung setzt an dieser Beobachtung an und verfolgt das Ziel, die Rolle informeller Strukturen in der österreichischen Zwischenkriegszeit und ihre Bedeutung für die zeithistorische Forschung herauszuarbeiten. Vereine und Klubs waren Foren außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung und gerade dadurch Umschlagplätze neuer rechter Ideen. Insbesondere Männer der politischen Elite nutzten diese Drehscheiben für den Austausch von antidemokratischen und antisemitischen Inhalten, um ihnen gesamtgesellschaftlich zum Durchbruch zu verhelfen und damit wurden sie auch zu Orten der Zusammenarbeit von Christlichsozialen, Deutschnationalen und Nationalsozialisten. Zentrale weltanschauliche Klammer war dabei der politische Antisemitismus, der über Parteigrenzen hinweg die Rhetorik prägte.
Beide Veranstaltungen finden vor Ort statt.
Karl-Renner-Institut
Karl-Popper-Straße 8, 1100 Wien
Die gesamte Veranstaltung wird am 9. und 10. Juni auch live via Facebook und YouTube übertragen.
Verbindliche Anmeldung bis 7. Juni erforderlich unter bobek@renner-institut.at.
Es wird nur eine limitierte Anzahl an Teilnahmemöglichkeiten geben.
Mit der Teilnahme an der Buchpräsentation und/oder dem Workshop verpflichten Sie sich, die aktuellen Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus (COVID-19) einzuhalten.
Mittwoch, 9. Juni 2021 von 18:00 bis 20:00 Uhr
Buchpräsentation
Der Deutsche Klub
Netzwerke der Macht in der Zwischenkriegszeit und antisemitische Kontinuitäten in der Zweiten Republik
Es diskutieren:
Ilse Reiter-Zatloukal (Rechtshistorikerin)
Barbara Serloth (Politikwissenschafterin)
Klaus Taschwer (Wissenschaftsjournalist/Autor)
Moderation: Linda Erker (Historikerin/Autorin)
!! Präsenzveranstaltung: Anmeldung erforderlich unter bobek@renner-institut.at!!
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Donnerstag, 10. Juni 2021 von 9:15 bis 18:00 Uhr
Workshop
Teilnehmer:innen:
Tano Bojankin, Lucile Dreidemy, Stefan Eminger, Linda Erker, Therese Garstenauer, Andreas Huber, Richard Hufschmied, Gunnar Mertz, Robert Obermair, Ilse Reiter-Zatloukal, Tobias Röck, Michael Rosecker, Stephan Roth, Florian Ruttner, Barbara Serloth, Kamila Staudigl-Ciechowicz, Klaus Taschwer, Peter Techet, Florian Wenninger
Antisemitische und politische Netzwerke in der Zwischenkriegszeit. Zur Bedeutung informeller Machtstrukturen für die Radikalisierung in Österreich
Panel 1: Netzwerke, Nutznießer, Feindbilder
mit Péter Techet (Freiburg im Breisgau), Andreas Huber (Wien), Tano Bojankin (Wien) & Linda Erker (Wien)
Panel 2: Institutionen der Republik – Schnittstellen der Macht
mit Therese Garstenauer (Wien), Richard Hufschmied (Wien), Kamila Staudigl-Ciechowicz (Wien) & Klaus Taschwer (Wien)
Panel 3: Ein bürgerliches Zentrum? Christlich, deutsch und männlich
mit Florian Wenninger (Wien), Stephan Roth (Wien), Stefan Eminger (St. Pölten), Robert Obermair (Salzburg) & Lucile Dreidemy (Wien)
Panel 4: Legale und illegale rechtsextreme und antisemitische Netzwerke
mit Gunnar Mertz (Wien), Tobias Röck (Wien), Florian Ruttner & Michael Rosecker (Wien)
!! Präsenzveranstaltung: Anmeldung erforderlich unter bobek@renner-institut.at!!
Konzept und Kontakt:
Dr.in Linda Erker
Institut für Zeitgeschichte an der Universität Wien
linda.erker@univie.ac.at
Dr. Michael Rosecker
Karl-Renner-Institut
(01) 804 65 01 40
rosecker@renner-institut.at