Die öffentliche Lecture der Käthe Leichter Professorin 2020 fand online statt und wurde aufgezeichnet.
Zur Aufzeichung
10. November 2020, 18h30 digital
Anna Hájková
Menschen ohne Geschichte sind Staub. Queere jüdische Identitäten, Homophobie und Holocaustgeschichte
Warum hat sich bis heute kaum jemand mit gleichgeschlechtlichem Verlangen im Holocaust beschäftigt? Diese Leerstelle, so argumentiert Anna Hájková, hat mit der radikalen Homophobie der Häftlingsgesellschaft zu tun, die bis heute tradiert wird. Anhand einiger Beispiele zeigt sie, wie queere Liebe als deviant erzählt und ausradiert wurde, und warum wir in der Geschichte des Genozids Platz für marginalisierte Stimmen machen sollten.
Es begrüßen
Dorothea Nolde, Vizedekanin der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät
Claudia Kraft, stellv. Vorständin des Instituts für Zeitgeschichte
Andrea Griesebner, Vorsitzende des Gender-Ausschusses der Kulturwissenschaftlichen Fakultäten.
Moderation: Johanna Gehmacher
Dr Anna Hájková ist Associate Professor für Geschichte an der University of Warwick, Großbritannien. Sie publizierte u.a. The Last Ghetto: An Everyday History of Theresienstadt (Oxford University Press 2020), sowie die Sondernummer der Zeitschrift German History zu ‚Holocaust, Sexuality, Stigma.‘ Anna Hájková wurde 2014 mit dem Irma Rosenberg Preis ausgezeichnet.