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Katharina Föger, MA BA BEd
Prae-Doc
Katharina Föger ist Universitätsassistentin (Prae-Doc) am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien im Arbeitsbereich der Professur für Österreichische Zeitgeschichte seit 1918 im internationalen Kontext von Univ.-Prof.in Dr.in Lucile Dreidemy (seit 1.10.2025).
Katharina Föger hat Geschichte und Germanistik in Innsbruck, Prag und Łódź studiert und ist Absolventin des Erasmus-Mundus Masterstudiengangs “Global Studies“ an den Universitäten Leipzig, Addis Abeba und Ghent (2023–2025). Zwischen 2020 und 2025 arbeitete sie im Forschungsprojekt „Hubs of Decolonisation. Anti-imperial Infrastructures, Visions and Mobilities in Cairo, Accra and Dar es Salaam, 1956-1966“ von Ass-Prof. Dr. Eric Burton am Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck. Außerdem absolvierte sie Praktika am Institute for Peace and Security Studies in Addis Abeba, im Archiv der Arbeiterkammer Tirol sowie den Tiroler Landesmuseen und war Redaktionsmitglied bei der Zeitschrift historia.scribere.
Ihre Forschungsschwerpunkte sind der Globalgeschichte von Entwicklungspolitiken, transnationale Solidaritätsnetzwerke und sozialistische Internationalismen im 20. Jahrhundert. Ein besonderer Fokus liegt auf den Nord-Süd- und Ost-Süd-Beziehungen im Kontext des Kalten Krieges und der Dekolonisierung sowie auf transnationale Verflechtungen im südlichen und östlichen Afrika. Ihre Forschungen zu diesen Themen sind erschienen in zahlreichen Fachpublikationen wie etwa zeitgeschichte, Aus Politik und Zeitgeschichte, Africa is a Country und historia.scribere.
Ihr Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit Praktiken von internationalistischer Solidarität in Überschneidung mit entwicklungspolitischen Agenden im Österreich der 1960er- bis 1980er-Jahre. Im Zentrum stehen nicht-staatliche Akteure in Kreisen der Gewerkschaften und der katholischen Kirche, welche zentrale Diskurse über soziale Gerechtigkeit, Antikolonialismus und globale Verantwortung prägten und in verschiedene Praktiken übersetzten. Es wird untersucht, wie Gewerkschaften und die katholische Kirche Solidarität mit antikolonialen Bewegungen des Globalen Südens ausdrückten und gleichzeitig aktiv durch Ausbildungsprogramme, Spendenkampagnen oder (gewerkschaftliche) Partnerschaften an Agenden österreichischer Entwicklungspolitiken mitwirkten. Dabei bewegten sich Gruppen in beiden Institutionen in sich überschneidenden geografischen Räumen – insbesondere im anglophonen ost- und südlichen Afrika – und entwickelten trotz ideologischer Differenzen überraschend ähnliche narrative und strukturelle Zugänge zu Solidarität als politischer Praxis. Ziel der Dissertation ist es, einen Beitrag zur Historisierung der österreichischen Entwicklungspolitik zu leisten, der nicht-staatliche Akteure in ihren transnationalen Handlungsräumen sichtbar macht. Solidaritätskonzepte in ihrer medialen Vermittlung und institutionellen Verankerung sollen dabei im Kontext von (post)kolonialen Hierarchien, Geschlecht und Klasse verortet werden.
Forschungsschwerpunkte
- Geschichte von Entwicklungspolitiken
- Transnationale Solidaritätsnetzwerke und sozialistische Internationalismen im 20. Jahrhundert
- Nord-Süd- und Ost-Süd-Beziehungen im Kontext des Kalten Krieges und der Dekolonialisierung
- Transnationale Verflechtungen im südischen und östlichen Afrika
