INTERAKTIONEN Gabriella Hauch / Karl Fallend: „Wenn schon nicht Weltrevolution dann Sozialarbeit“: zu Leben und Werk von Elisabeth Schilder (1904-1983).

Donnerstag, 9. Jänner 2020, 12:00 Seminarraum 1

Institut für Zeitgeschichte, Universitätscampus,

Spitalgasse 2-4/Hof 1, 1090 Wien

2020 erscheint der 12. Band der Schriftenreihe zur Geschichte der Sozialarbeit und Sozialarbeitsforschung über Elisabeth Schilder – mit einem biographischen Essay und vielen reprints ihrer Originalschriften. (Siehe auch: https://www.youtube.com/watch?v=PJR5Ab_lV6o ) Beinahe zufällig stießen wir auf diese interessante, weitgehend vergessene Frau und wollen über sie und unsere Arbeit berichten. Eine für uns ungewöhnliche biographische Annäherung, die im gemeinsamen Paarlauf und doch großteils getrennt vonstattenging. Auch darüber wollen wir erzählen.

Elisabeth Schilder (1904-1983) stammte aus einer jüdisch-assimilierten, bürgerlichen Familie in Wien. Engagement bei den sozialistischen Mittelschülern. Studierte Jus und Volkswirtschaft, war ausgebildete Fürsorgerin. Arbeitete als Journalistin über soziale Fragen und stand in engem Kontakt mit Käthe Leichter. Wurde Mitglied der Revolutionären Sozialisten. 1938 Flucht nach Frankreich. Sie kehrte 1946 nach Wien zurück. Arbeitete als Juristin u. a. im Jugendamt der Stadt Wien. Als enge Vertraute des Justizministers Christian Broda, Mitarbeit an einem neuen Familienrecht und Jugendhilfegesetz. Seit Anfang der 1960er Jahre führend engagiert in der neugegründeten Be­währungshilfe.

Gabriella Hauch ist Professorin für Geschichte der Neuzeit / Frauen- und Geschlechtergeschichte am Institut für Geschichte der Universität Wien. Zahlreiche Publikationen – u.a.: Frauen.Leben.Linz. Eine Frauen- und Geschlechtergeschichte im 19. Und 20. Jahrhundert, (2013).

Karl Fallend, Sozialpsychologe, zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte der Psychoanalyse und Aufarbeitung des Nationalsozialismus. Zuletzt: „Mimi & Els. Stationen einer Freundschaft. Marie Langer-Else Pappenheim-Späte Briefe“ (2019).