Inbesitznahmen. Das Parlamentsgebäude in Wien 1933-1956

04.04.2019

von Bertrand Perz, Verena Pawlowsky und Ina Markova

Ohne Blick auf die Jahre 1933 bis 1945 ist die Geschichte des österreichischen Parlamentsgebäudes unvollständig. Wie nutzten die beiden Diktaturen – das Dollfuß-/Schuschnigg- und das nationalsozialistische Regime – das Gebäude, das wie kein anderes für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit steht? Und wie eignete sich die Zweite Republik das Haus nach dem Krieg wieder an? 1933 stillgelegt und 1934 zum Haus der Bundesgesetzgebung degradiert, wurde der Hansen-Bau im März 1938 als Sitz des Reichskommissars für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich neuerlich Machtzentrum. Später diente er der Wiener NSDAP als Gauhaus. In einer perfiden Umdeutung der ursprünglichen Funktion des Parlamentsgebäudes wurde der Sitz der NSDAP nun als Ort der „wahren Volksvertretung“ ausgegeben.


Das Buch erzählt die wechselvolle Geschichte des Hohen Hauses, seiner symbolischen wie realen Aneignung durch die diktatorischen Regime und seiner Wiederinbesitznahme durch die Republik Österreich. Es beschäftigt sich mit Infrastruktur und Personal und spannt den Bogen vom Wechsel der Herrschaftsembleme vor dem Haus bis zum Einbau von Luftschutzkellern unter dem Haus, von NS-Großveranstaltungen in den Plenarsälen bis zu architektonischen Akzenten des Wiederaufbaus.

 

Das Buch auf der Homepage des Verlags

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