L’Homme. Z. F. G. 31, 1 (2020), Ehe imperial

06.04.2020

hg. von Claudia Kraft (Wien) und Margareth Lanzinger (Wien)

Eheschließung, Scheidung, Zugang zu Vermögen während und nach der Ehe, all dies war über die Jahrhunderte durch kirchliche und zivile Ordnungen strukturiert. Recht nahm damit sehr direkt Einfluss auf die persönliche Lebenspraxis. Insbesondere das 19. Jahrhundert war von zunehmender Rechtsvereinheitlichung gekennzeichnet, jedoch bestanden vor allem in größeren territorialen Zusammenhängen partikulare Rechte weiter fort. Dies konnte Möglichkeitsräume eröffnen genauso wie einen Wechsel zwischen Rechtsräumen durch Migration. Differente Zugehörigkeiten konnten umgekehrt heiratswillige Paare vor große Herausforderungen stellen. Ziel des Heftes ist es, an den Schnittstellen zwischen verschiedenen Rechtslogiken nach Handlungsräumen von Männern und Frauen und nach den damit verbundenen Geschlechternormen zu fragen.